Karl Schulze will es jetzt im Coastal Rowing wissen. In Bremerhaven gab der zweimalige Olympiasieger im Doppelvierer und gebürtige Dresdner sein erfolgreiches Debüt beim Beach-Sprint.
Mit freundlicher Unterstützung der Journalistin Astrid Hofmann veröffentlichen wir ihren Bericht über Karl Schulze aus den Dresdner Nachrichten.
Von Astrid Hofmann, Dresdner Neue Nachrichten, August 2022
Erfolgreiches Debüt im Küstenrudern – der Dresdner Karl Schulze gewinnt auf Anhieb in einer für ihn völlig neuen Disziplin.
Besser hätte das Debüt von Karl Schulze beim Küstenrudern nicht laufen können. Der zweimalige Olympiasieger im Doppelvierer hat bei seinem ersten Ausflug in der für ihn neuen Disziplin gleich einen Sieg gefeiert. Bei der Coastal Rowing Regatta in Bremerhaven gewann der 34-jährige Dresdner den Beach-Sprint. Dabei müssen die Teilnehmer zunächst einen 60m Sprint im Sand bis zum Boot absolvieren, dann möglichst schnell einsteigen und eine 250m lange Strecke bei Wind und Wellen auf dem Meer rudern, wenden und wieder zurück sowie die kurze Sprintdistanz am Strand bis ins Ziel laufen.
Karl Schulze zeigt sich nach dem ersten Abenteuer dieser Art zufrieden. „Der Einstand mit einem Sieg ist ja nicht so schlecht“, meint er grinsend, fügt aber gleich an: „Es waren auch nur vier Teilnehmer.“ Wichtiger als Platz eins seien für ihn aber die Erfahrungen, die er sammeln konnte, gewesen. „Mit dem normalen Rudern, so wie ich es kenne, hat das nur wenig zu tun. Man ist praktisch Spielball der Wellen und der Brandung. Die saubere Technik muss man über Bord werfen, sondern man muss bei jedem Schlag variabel reagieren, sich den Bedingungen anpassen, um möglichst schnell vorwärts zu kommen. Kraft ist dabei natürlich sehr wichtig“, beschreibt er seine Erkenntnisse.
Auf jeden Fall habe es ihm sehr viel Spaß gemacht. Das Debüt in der Disziplin, die vielleicht 2028 sogar olympisch werden könnte, sei ihm ganz ordentlich gelungen. „Der Wechsel vom Laufen zum Einstieg ins Boot funktionierte schon recht gut. Das Surfen auf der Welle mit dem Boot muss ich noch optimieren und auch meine Wende ist ausbaufähig“, analysiert Schulze, der weder beim Training, noch bei den Wettkämpfen ohne Helfer auskommt. „Man braucht ja Leute, die das Boot und auch die Skulls beim Ein- und Ausstieg festhalten.“ Diesmal hatte er mit Lino Zastrow von seinem Heimatverein USV TU Dresden einen Nachwuchsathleten dabei, der ihn untertstützt hat.
Nach dem Wettkampf machte Schulze noch in Berlin Station, wo ihm die Firma FAST-SPORTS, die auf Coastal-Ruderboote spezialisiert ist, ein Boot übergab, das er zum Training nutzen kann. „In drei Wochen ist der nächste Wettbewerb in Stralsund. Bis dahin will ich vor allem an der Wende arbeiten, vielleicht in einer Kiesgrube in Dresden. Vier Tage vorher fahre ich dann schon an die Ostsee, um mich dort unter den Bedingungen des Meeres vorzubereiten. Denn in Stralsund werden es schon mehr Teilnehmer sein und später bei der entscheidenden WM-Qualifikation in Flensburg kommen noch einige dazu“, weiß der Olympiasieger, der gern das Ticket für die WM im Oktober in Wales buchen möchte.
photocredit: Karl Schulze